Overskrift

BRIEFE AN ERIK F. RØNNEBECH VON MARIA FRAHM IN HUSUM

Husum d. 9.2.1981


Sehr Geehrter Urverwandter
Per Zufall erfuhr ich, durch eine jüngere Cousine, von Ihrer Ahnensuche durch Herrn Boyens, und bin zu der Feststellung gekommen, daß unsere Vorfahren die gleichen sind. Wenn Sie 10 Jahre früher gesucht hätten, wäre die Sache noch sehr aufschlußreich gewesen. Damals lebten meine Eltern noch. (Wilh. Poulsen u Ida Friederike geb. Rönnebeck) noch. Vor 10 Jahren waren wir (meine Mutter außerte den Wunsch) mit meinen Eltern in Tetenbüll. Dort zeigte sie uns, wo das Haus der Rönnebeck's stand, wo sie als Kinder gespielt (bei den Großeltern) u. in der Gastwirtschaft Limonade tranken (Der alte Trakt steht noch von der Gastwirtschaft). Das Rönnebecksche Haus ist aber abgebrannt. Um die Sache nicht kompliziert zu machen, muß ich mich erst vorstellen. (Aus der Heiratsurkunde der Eltern bezw.Großeltern).
Maria Frahm geb. Paulsen, geb. 25.9.13 auf Insel Pellworm. Tochter von Wilh. Paulsen und Ida Friederike Paulsen geb. Rönnebeck geb 1. Jan 1889 auf Pellworm- Tochter von Jürgen Friedrich Rönnebeck geb. 22. Dez.1853 inTëtenbüll, verh. nach Pellworm. Sohn des Schusters Johann Friedrich Rönnebeck, geb. in Tetenbüll und dessen verstorbenen Ehefrau geb. Asmus.
Bei den gesamten Rönnebecks Friedrich u. wie auch Frederik es sich. Sogar mein Bruder heißt Jürgen Friedrich. Mein Onkel J. Friedrich. Wer ist nun von meinem Urgroßvater Schuster Johann Friedrich. Vater, Bruder aus Eurer Linie?
Nun zur Sache, und zur adligen Verwandtschaft. Wie ich ca 13-14 Jahre alt war, hat meine Mutter mir erzählt, daß wir noch "blaues Blut" in den Adern hätten. Leider wäre uns Ahnvater sehr leichtsinnig gewesen, und hätte alles durchgebracht. Damit noch nicht genug. Er hätte zuletzt sogar das von verkauft. Ich kenne meinen Großvater Rönnebeck noch sehr gut auch, noch Tanten u. sonstige Verwandten (Bilder). Meine Mutter hielt die Rönnebecks fest zusammen. Wir kommen noch mit den Kielern (nennen sich Ronnebeck (ebenfalls ein Teil der Pellwormer) ist natürlich falsch. laut Tetenbüll. Meine Mutter nannte sich geb. Rönnebeck, 2 Schwestern Ronnebeck). Der Lehrer in der Schule hatte schon gesagt! Rönnebeck ist richtig. Der kommt von rinnender Bach mit ö Auf Niederdeutsch de Rönne de Bech/ Rönnebeck.
Hochdeutsch Die Rinne der Bach.
Nun zum Schloss. Es gab tatsächlich eins. Es mag 1926 gewesen sein, haben Vervandte die mit dem Motorrad nach Berlin waren, unterwegs das Schloß unserer Vorfahren von außen besichtigt u. an meine Mutter eine Ansichtskarte davon geschickt. Es war sehr hübsch. Meine Mutter hat die Karte gehütet wie eine Kostbarkeit. In den 40. Jahren hat sie diesselbe ausgeliehen wegen Ahnenforshung (leider zu großen Bedauern nicht wieder aufgetaucht. Daß Schloß lag in der Altmark, jetzt Provinz Sachsen, vor 1815 zur Mark Brandenburg. Damals lebte dort noch ein alter Schloßherr, der es aber nicht gestattete, das Schloß von innen zu besichtigen. So sehr ich auch Bücher wälze Burgen, Pfalzen, Schlösser, Residenzen, ich finde es nicht. Ob es im Krieg zerstört ist ? Es liegt ja in der DDR. Das von wird seit1920 nicht mer verliehen. Wie sind Sie zu dem Wappen gekommen? Wenn es keine Umstände macht, würde ich gerne mal von Ihnen hören. Den adligen Urvater,werden die doch sicher ein Armenbegräbnis gegeben haben.Vielleicht Tetenbüll?? Für heute unbekannter Weise freundliche Grüße
Maria Frahm


Auszüge von Brief datiert Husum den 23.2.1981

Vor mir liegt ein Album. Darin stehen Todesanzeigen der Großeltern Verwandtenund Bekannten, ebenfalls die Heiratsurkunde (meiner Eltern ond Großeltern, ist auf Pellworm 1936 ausgestellt. Heiratsurkunde Nr. 11 : Schuster Johann Friedrich Ronnebeck (falsch) war 2x verheiratet und dessen verstorbenen Ehefrau Martha geb. Asmus (falsch) Asmussen. Sohn: Jürgen Friedrich Ronnebeckgeb.22 Dez 1853 (+ 27 Febr. 1929) verh. mit Johanna Christine Henriette Godbersen geb, 7 Märtz 1851 (+ 11 Aug. 1938. Kinder: Pauline Rönnebeck geb. 1886 (+19.3.1949), verh. Hinrich Peters. Martha Ronnebeck geb. 19.10.1887 (+23.9.1973). verh. August Lorenzen. Ida Friederike Rönnebeck geb. 1.1.1889 (+7.6.1972) verh. Wilhelm Paulsen geb. 2.8.1886 (+2.2.1972). Jürgen Friedrich Rönnebeck verh. Marie Lorenzen-kommt nachträglich Geburts+Todestag. Das 4. Kind, der Onkel Friedrich, ist auch sehr bekannt durch Weib Wein und Gesang. Der ließ sich auf seine alten Tage auch noch scheiden. Er war ein tüchtiger Fischer und Geschäftsmann. Er fischte gerne in dänischen Gewässern, doch niemand konnte ihn fassen. Wie der Sohn von der Kieler Verwandtschaft zur Wasserschutzpolizei kam (Hamburg) wurde er gleich gefragt: "Ronnebeck, Rönnebeck, kommen sie von den Gewürzinseln"? Damit war mein Onkel von der Insel Pellworm gemeint. Später hat mein Vetter und seine Söhne den Fischkutter übernommen, die auf Pellwormein Fischgeshäft haben, fangfrische Krabben und Fische verkaufen. Im Geschäft gibt es selbst gemachten Kartoffelsalat und frisch gebratenen Fisch zu kaufen, vorwiegend im Sommer (Kurbetrieb). Mein Onkel hat sich auf Hörnum auf Sylt mit Muschelkulturen (Miesmuscheln und Austern) spezialisiert. Er ist aber mit ca 65 Jahren gestorben. Seine älteste Tochter Johanna hat mich gestern eingeladen am 28.2. zum Geburtstag. Da kommen denn die ganzen Rönnebecks Cousinen. Es werden 7 sein. Johanna will nisht Rönnebeck heißen, weil der Vater sich so nannte. Sie haßt ihn. Wir mochten ihn gerne. Da gibt es noch heiße Debatten. Wenn Johanna redet, ist es als rattert ein Maschinengewehr. Wenn sie Luft holt, kommen wir auch mal dran, aber sie hat doch wenigstens unsere Großeltern geliebt. Unser Großvater hatte das zweite Gesicht, wenn er auch nicht Hanussen war, aber was er sah, traf ein. Der Großvater hatte 2 Schwestern. Die älteste hatte zwei uneheliche Kinder (Onkel Detlef R. Kiel, etwas hohes an der Post, hat sich erschossen. Warum? Dann war Onkel Peter aus Tönning, Wasser u. Schiffbauamt Tönning (hatte Ahnenforschung damals bis 17. Jahrh. zurück). Waren Mutters Vettern. Eine jüngere Schwester Martha verheiratet mit einem Bahnbeamter Johannsen in Husum in der Süderstraße, dort hat meine Mutter gewohnt, hat das Nähen gelernt in Husum, waren sehr vornehm. Hatten eine kleine Tochter gehabt, die mit fünf Jahren beim Spielenbeim Nachbarn Salzsäure getrunken hatte und unter großen Qualen sterben Mußte. Meine Mutter durfte denn immer in Begleitung mit Onkel Carl und Tante Martha ausgehen. Die Tante u. die Oma aus Tetenbüll sind hier alle begraben.


Auszüge von Brief datiert Husum den 22.4.1981

Das letzte Mal schrieb ich kurtz von Johannas Geburtztag, der recht gemütlich verlief. Die Pellwormer waren alle da. Das Gespräch von der adeligen Sippe wurde auch erörtert. Unser Vetter Johann ist den 11.3.81 gestorben (Sylt) Unehelicher Sohn meiner Tante Martha Rönnebeck (Lorenzen). Johan hat in 1. Ehe 3 Söhne,insweiter 2 Söhne eine Tochter.


Efterskrift:

Marias mand Hinrich Frahm døde 27 dec. 1981 og den 29 november 1982 døde Maria selv af kræft. Herefter korresponderede jeg lidt med hendes datter Inge Frahm. Hendes mand Uwe Bitter døde 29. sep. 1985. Herefter ophørte forbindelsen bortset fra et par enkelte julekort.

 ©  Erik F. Rønnebech, Landlystvej 5B, DK - 7000 Fredericia, Tlf:+45 2099 3286